2m-Regelung in BaWü - interessiert das noch wen?
Verfasst: 01.08.2014, 12:26
Seit letztem Jahr geht es rund, seit es die Petition mit den fast 60.000 Unterschriften gab, in der die DIMB und andere Fahrradverbände die Abschaffung des selten dämlichen 2m-Gesetzes forderten.
Für euch Bayern mal zur Erklärung:
Fahre ich meine Feierabendrunden, bin ich kriminell. Denn das Befahren von Wegen unter 2m Breite ist in BaWü per Gesetz unter Strafe gestellt. Is runde 20, 25 Jahre alt, das Gesetz. Umgesetzt wurde es NIE, denn welcher Streifenbulle stellt sich schon in den Wald und versucht, sich nem Mountainbiker in den Weg zu stellen!?
Jedenfalls hat sich der Petitionsausschuß des Landtages damit befasst, hat die Positionen angehört und schon dort fielen den Bikern die vorher eigentlich freundlichen Mitstreiter in den Rücken. Plötzlich sind die Tourismusverbände mit dem höhnischen Vorschlägen der Ministerien einverstanden, finden es super, wenn von 8500km Wanderwegen bis zu 10% lokal (dazu später mehr) freigegeben werden, weil das reicht ja aus.
Jetzt sind die Touriverbände, angeführt vom Schwarzwald-Tourismus, schon so weit, dass sie die DIMB diffamieren und als "fundamentalistische Idioten" beschimpfen.
ÖFFENTLICH.
Viele Sympathisanten der DIMB haben ebenso öffentlich schon kundgetan, keine Urlaube im Schwarzwald mehr zu machen und all ihren Bekannten davon abzuraten. Diese Negativpropaganda stammt nicht von der DIMB, keiner von denen hat das jemals irgendwo angestoßen. Trotzdem haut der SWT der DIMB das jetzt um die Ohren.
Es ist schon paradox: auf der einen Seite bewirbt der SWT Touren und Trails, die illegal sind, weil schmaler als 2m - auf der anderen Seite stemmen sie sich vehement gegen die Aufhebung der 2m-Regel. Zudem gab es vor nichtmal 2 Wochen eine Hauptversammlung der SWT, in der deren neue Zielgruppe definiert wurde:
"wohlhabende Best-Ager (ohne Kinder), Singles und Paare mit Einkommen von 2500€ aufwärts (ohne Kinder), junge kinderlose Paare"
Das ist KEIN Witz, das stand SO in der Zeitung. Bloß niemanden reinholen, der irgendwie was gegen die urdeutsche Mentalität von Konservativismus und Biedermeier hat. Die wollen Leute mit Geld haben, weil ihnen selber das Geld hinten und vorne nicht reicht. Die sind wie mein kreuzdämlicher Chef: anstatt neue Zielgruppen zu erschließen und zu umwerben, melken wir lieber die, die immer seltener da sind. Gab schon Beschwerden von Hoteliers ausm Schwarzwald, dass der SWT mit dieser Einstellung Gäste verjagt.
Nochn Punkt, der schlecht rüberkommt: der SWT wirbt mit den wenigen legalen Trails, für die sie nie was getan haben. Beispielsweise die Freiburger Borderline. Jetzt, da es nen Verein gibt, der den Versicherungsschutz übernommen hat, ist die Borderline endgültig zementiert. Die Stadt verhandelt mit dem Verein sogar über zwei bis drei weitere legale Strecken!
Der SWT bewirbt diese Strecke, wo es nur geht, erwähnt aber den Mountainbike Freiburg Verein mit keinem Wort. So entsteht der Eindruck, der SWT sei für die Borderline verantwortlich. Einem Lörracher Biker hat der SWT geraten, sich doch selber zu engagieren. Wenn er was erreicht und legale Trails bekommt, so wäre der SWT gerne bereit, den zu bewerben. Höhö.
Was mich zu den "lokale Trial-Legalisierung" führt.
Würde die 2m-Regel fallen, können Forst und Lokalregierung Wege sperren, wie es ihnen in den Kram passt. Ein, zwei kleine Schilder aufstellen "hier nich biken" - gut is. Geht schnell, kostet wenig.
Die Bürokratiehorden hier im Ländle verlangen aber nach der komplexesten Lösung: man solle in Abstimmung mit Bikern vor Ort, den lokalen Forstbehörden und den Gemeinden Wege öffnen.
"Hier ja, da nicht, die Abzweigung geht auch nicht, hier wieder ja, da bitte tragen, weils zu gefährlich wird, hier weiterfahren - STOPP! Nur bis hierher, dann rechts, links geht nicht"
Und dann muss die Behörde auch noch drauf achten, dass es innerhalb der 850km liegt, die im gesamten Schwarzwald ausgewiesen werden sollen. Mehr darf nicht. Jetzt müssen sich in jedem Kuhkaff Bikevereine gründen, die aus mehr als 10 Leuten bestehen und sich auf einen womöglich 10 Jahre dauernden Behördenkleinkrieg einlassen wollen. Die Forstbehörde BaWü hat schon angekündigt, keinen Bock auf so Klein-Klein zu haben, denen ist die generelle Sperrung des Waldes ohnehin lieber. Bock auf Ballern auf Böcke und Bäume kleinschneiden geht dann besser, weil keine depperten Wanderer rumstehen.
Soweit die Situation im Ländle. Ich für meinen Teil rege mich immer gerne drüber auf, stand die DIMB argumentativ doch schon immer besser da. Die Gegner rutschen immer weiter in die Polemikecke, stehen meist schon ziemlich dämlich da mit ihren Diffamierungen. Schön außerdem, dass es so langsam ans Geld geht - es wird also schmerzhaft für die Befürworter von 2m.
Momentan isses Trailfahren noch konsequenzlos, mir gegenüber waren immer alle freundlich (also die Wanderer, denen ich so begegnet bin). Von "Isch zeig disch an, Fahrradwichser!" keine Spur.
Für euch Bayern mal zur Erklärung:
Fahre ich meine Feierabendrunden, bin ich kriminell. Denn das Befahren von Wegen unter 2m Breite ist in BaWü per Gesetz unter Strafe gestellt. Is runde 20, 25 Jahre alt, das Gesetz. Umgesetzt wurde es NIE, denn welcher Streifenbulle stellt sich schon in den Wald und versucht, sich nem Mountainbiker in den Weg zu stellen!?
Jedenfalls hat sich der Petitionsausschuß des Landtages damit befasst, hat die Positionen angehört und schon dort fielen den Bikern die vorher eigentlich freundlichen Mitstreiter in den Rücken. Plötzlich sind die Tourismusverbände mit dem höhnischen Vorschlägen der Ministerien einverstanden, finden es super, wenn von 8500km Wanderwegen bis zu 10% lokal (dazu später mehr) freigegeben werden, weil das reicht ja aus.
Jetzt sind die Touriverbände, angeführt vom Schwarzwald-Tourismus, schon so weit, dass sie die DIMB diffamieren und als "fundamentalistische Idioten" beschimpfen.
ÖFFENTLICH.
Viele Sympathisanten der DIMB haben ebenso öffentlich schon kundgetan, keine Urlaube im Schwarzwald mehr zu machen und all ihren Bekannten davon abzuraten. Diese Negativpropaganda stammt nicht von der DIMB, keiner von denen hat das jemals irgendwo angestoßen. Trotzdem haut der SWT der DIMB das jetzt um die Ohren.
Es ist schon paradox: auf der einen Seite bewirbt der SWT Touren und Trails, die illegal sind, weil schmaler als 2m - auf der anderen Seite stemmen sie sich vehement gegen die Aufhebung der 2m-Regel. Zudem gab es vor nichtmal 2 Wochen eine Hauptversammlung der SWT, in der deren neue Zielgruppe definiert wurde:
"wohlhabende Best-Ager (ohne Kinder), Singles und Paare mit Einkommen von 2500€ aufwärts (ohne Kinder), junge kinderlose Paare"
Das ist KEIN Witz, das stand SO in der Zeitung. Bloß niemanden reinholen, der irgendwie was gegen die urdeutsche Mentalität von Konservativismus und Biedermeier hat. Die wollen Leute mit Geld haben, weil ihnen selber das Geld hinten und vorne nicht reicht. Die sind wie mein kreuzdämlicher Chef: anstatt neue Zielgruppen zu erschließen und zu umwerben, melken wir lieber die, die immer seltener da sind. Gab schon Beschwerden von Hoteliers ausm Schwarzwald, dass der SWT mit dieser Einstellung Gäste verjagt.
Nochn Punkt, der schlecht rüberkommt: der SWT wirbt mit den wenigen legalen Trails, für die sie nie was getan haben. Beispielsweise die Freiburger Borderline. Jetzt, da es nen Verein gibt, der den Versicherungsschutz übernommen hat, ist die Borderline endgültig zementiert. Die Stadt verhandelt mit dem Verein sogar über zwei bis drei weitere legale Strecken!
Der SWT bewirbt diese Strecke, wo es nur geht, erwähnt aber den Mountainbike Freiburg Verein mit keinem Wort. So entsteht der Eindruck, der SWT sei für die Borderline verantwortlich. Einem Lörracher Biker hat der SWT geraten, sich doch selber zu engagieren. Wenn er was erreicht und legale Trails bekommt, so wäre der SWT gerne bereit, den zu bewerben. Höhö.
Was mich zu den "lokale Trial-Legalisierung" führt.
Würde die 2m-Regel fallen, können Forst und Lokalregierung Wege sperren, wie es ihnen in den Kram passt. Ein, zwei kleine Schilder aufstellen "hier nich biken" - gut is. Geht schnell, kostet wenig.
Die Bürokratiehorden hier im Ländle verlangen aber nach der komplexesten Lösung: man solle in Abstimmung mit Bikern vor Ort, den lokalen Forstbehörden und den Gemeinden Wege öffnen.
"Hier ja, da nicht, die Abzweigung geht auch nicht, hier wieder ja, da bitte tragen, weils zu gefährlich wird, hier weiterfahren - STOPP! Nur bis hierher, dann rechts, links geht nicht"
Und dann muss die Behörde auch noch drauf achten, dass es innerhalb der 850km liegt, die im gesamten Schwarzwald ausgewiesen werden sollen. Mehr darf nicht. Jetzt müssen sich in jedem Kuhkaff Bikevereine gründen, die aus mehr als 10 Leuten bestehen und sich auf einen womöglich 10 Jahre dauernden Behördenkleinkrieg einlassen wollen. Die Forstbehörde BaWü hat schon angekündigt, keinen Bock auf so Klein-Klein zu haben, denen ist die generelle Sperrung des Waldes ohnehin lieber. Bock auf Ballern auf Böcke und Bäume kleinschneiden geht dann besser, weil keine depperten Wanderer rumstehen.
Soweit die Situation im Ländle. Ich für meinen Teil rege mich immer gerne drüber auf, stand die DIMB argumentativ doch schon immer besser da. Die Gegner rutschen immer weiter in die Polemikecke, stehen meist schon ziemlich dämlich da mit ihren Diffamierungen. Schön außerdem, dass es so langsam ans Geld geht - es wird also schmerzhaft für die Befürworter von 2m.
Momentan isses Trailfahren noch konsequenzlos, mir gegenüber waren immer alle freundlich (also die Wanderer, denen ich so begegnet bin). Von "Isch zeig disch an, Fahrradwichser!" keine Spur.