Re: Tage im Leben eines etwas
Verfasst: 05.09.2011, 13:42
Anderes Thema hier!
Ich war gestern recht spontan in Champery, DH-WM anschauen.
Von Anfang an gabs n Problem: ich war am Samstag schon elends lange zu Fuß unterwegs, nämlich in Basel. Immerhin hatte ich so noch die Franken für die Gondel aufn Berg...aber jetz der Reihe nach:
Ein Bekannter rief mich auf der Fahrt nach Basel an, ob ich nicht Bock hätte, am Sonntag nach Champery mitzufahren. Er würde n Auto organisieren. Der Wetterbericht sagte nix schlimmeres als "bewölkt", also sagte ich nur "zu".
Sonntag gings los, knapp 3,5h Fahrt bis nach Portes du Solei (oder wie auch immer man das schreibt). An einem Kreisel stand ein netter Polizist, der im besten Französenglisch den Weg nach Crosets (oder so) wieß und noch was von "Parking, Parking" brabbelte. Helge, unser Fahrer, nickte höflich und fuhr in angewiesene Richtung...super. 20min bergauf, kein Häuschen und nix zu sehen. Irgendwann kam aus dem Nebel plötzlich ein Parkplatz auf uns zu! Also fix die Karre abgestellt, Regenjacke drüber und los zur Gondel.
18 Franken.
Einmal rauf und von da aus....tja, durch Nebel und glitschigen Boden irgendwo hin. Die übrigen Leute, die am Berg rumirrten, wussten auch nicht, wo es hingehen sollte. Irendwann sind wir dann einfach eine Mini-DH-Strecke abwärtsgerutscht und haben tatsächlich doch die Bergstation der EIGENTLICHEN Gondel gefunden. Die fuhr netterweise vom Start bis ins Ziel. Aber wir haben sie nicht genommen, sondern schlurften munter weiter in Richtung Start. Die Junioren und Damen waren schon fertig, als wir ankamen, fehlten nur noch die Herren....
...es ist sowas von dermaßen sacksteil in Champery!! Ohne Bergschuhe (hahahahahahahahah....ich hatte nur meine beschissenen Sneaker an - wie auch meine beiden Mitfahrer und ebenso kurze Hosen....fail) kommt man nicht wirklich gut den Weg neben der Strecke runter. Die Strecke selber ist wirklich nur was für Menschen ohne Angst. Zwar ohne echte Hindernisse wie Wurzeln und Steinfelder, aber dafür aggressiv steil und manchmal nur noch fies ausgewaschen. An unserem ersten Haltepunkt, dem sogenannten "Big Jump" sind die ersten Lizenzherren nur rumgerollt bzw. gerutscht. Mich würde es nicht wundern, wenn sie sich die Hinterradbremse mit nem Kabelbinder festgezurrt hätten.
Der nächste Halt von uns war da schon übler, es hat zwei Fahrer einfach nur abgelegt und den Hang runtergeschmissen. Da is nix mit "aufstehen, weiterfahren" - ne, da wird geschlittert und so gut es geht überlebt! Dort haben wir das erste Mal die Strecke gequert, um zu einer wirlich üblen Steilstrecke zu gelangen (sowohl für uns als auch auf der Strecke). Nahezu Falllinie, gefolgt von einer S-Kurve und einer weiteren Falllinie, diesmal aber mit Wurzeln und Steinchen. Ich weiß leider nicht, welche Startnummer der Teufelskerl hatte, der gegen Ende eine absolut irre Linie fuhr: Falllinie abwärts, den Teil der Kurve fahren, dann abdrücken und IN den zweiten Kurventeil wie in einen Wallride springend ÜBER den verblockten Teil der zweiten Falllinie...einfach nur geil gefahren.
Klausmann hat sich in der verblockten Falllinie abgelegt; kurz gerumpelt, zack, ab ins Auffanggitter. Hinter dem Gitter ging es noch einmal über die Strecke. Da hab ich mich dank Sneaker und Dauernieselregen auf die Fresse gepackt - wenns ganz übel gelaufen wäre, wäre ich die Strecke runtergerutscht ohne Aussicht auf Rettung. Ich konnte mich aber noch fangen und bin schlammig drüben angekommen.
Dort haben wir uns dann postiert und den netten Fahrern dabei zugesehen, wie sie sich den Abhang runtergehauen haben. Einen Österreicher hats im Steilstück das Hinterrad hochgehauen - er ist auf dem einzigen Stein gelandet, der dort war - und ihn einmal über die Strecke den Berg runter getragen. Er ist gegen einen Baum gerollt und hat mit einem Fuß sein Bike aufgefangen. Der Streckenposten brüllt sofort "You ok? You ok??", worauf der Ösi "ja, basst scho!" zurückgrunzte und sich dranmachte, mitsamt Bike irgendwie zurück auf die Strecke zu krabbeln. Weil er aber immer wieder zurückrutschte, fing er irgendwann an, einfach nur noch laut "Huuurrrrrre!" zu brüllen. Nach zwei weiteren Fahrern hat er's aufgegeben und rutschte zum unteren Streckenteil. Dort angelangt flog er einfach nur auf den Arsch, brüllte ein letztes Mal "Du Hurrrr'!!!!" und schoß abwärts - wohlgemerkt OHNE Bike, sondern nur aufm Hintern.
Dann fing es an zu schütten, auf der Strecke entstanden diverse Bachläufe und eine sehr sehr krasse Abkürzung um eine Haarnadelkurve wurde dann garnicht mehr gefahren. Wir selber wurden immer nasser und nasser und überlegten, ob es besser sei, ab- oder aufzusteigen. Wir entschieden uns für "rauf". Im Nachhinein die bessere Entscheidung, wir hatten grade mal 1/3 der Strecke hinter uns gelassen. Der Aufstieg war nur Dreck, Schlamm, Regen und Wasser mit Dreck. Meine Schuhe sind immer noch nicht trocken und meine Beine brennen vor Muskelkater.
Und für so einen Schrott hab ich 18 Franken geblecht! Dafür, dass nur eine verkackte Gondel fuhr, wir von der Bergstation bis zum Start noch knapp 45min laufen durften und wir dank Rückstau für den Heimweg fast 4,5h gebraucht haben....
Immerhin: Patrick, der Dritte im Bunde, ist Koch und hat uns allerhand Interessantes in Sachen Essen erzählt.
Ich war gestern recht spontan in Champery, DH-WM anschauen.
Von Anfang an gabs n Problem: ich war am Samstag schon elends lange zu Fuß unterwegs, nämlich in Basel. Immerhin hatte ich so noch die Franken für die Gondel aufn Berg...aber jetz der Reihe nach:
Ein Bekannter rief mich auf der Fahrt nach Basel an, ob ich nicht Bock hätte, am Sonntag nach Champery mitzufahren. Er würde n Auto organisieren. Der Wetterbericht sagte nix schlimmeres als "bewölkt", also sagte ich nur "zu".
Sonntag gings los, knapp 3,5h Fahrt bis nach Portes du Solei (oder wie auch immer man das schreibt). An einem Kreisel stand ein netter Polizist, der im besten Französenglisch den Weg nach Crosets (oder so) wieß und noch was von "Parking, Parking" brabbelte. Helge, unser Fahrer, nickte höflich und fuhr in angewiesene Richtung...super. 20min bergauf, kein Häuschen und nix zu sehen. Irgendwann kam aus dem Nebel plötzlich ein Parkplatz auf uns zu! Also fix die Karre abgestellt, Regenjacke drüber und los zur Gondel.
18 Franken.
Einmal rauf und von da aus....tja, durch Nebel und glitschigen Boden irgendwo hin. Die übrigen Leute, die am Berg rumirrten, wussten auch nicht, wo es hingehen sollte. Irendwann sind wir dann einfach eine Mini-DH-Strecke abwärtsgerutscht und haben tatsächlich doch die Bergstation der EIGENTLICHEN Gondel gefunden. Die fuhr netterweise vom Start bis ins Ziel. Aber wir haben sie nicht genommen, sondern schlurften munter weiter in Richtung Start. Die Junioren und Damen waren schon fertig, als wir ankamen, fehlten nur noch die Herren....
...es ist sowas von dermaßen sacksteil in Champery!! Ohne Bergschuhe (hahahahahahahahah....ich hatte nur meine beschissenen Sneaker an - wie auch meine beiden Mitfahrer und ebenso kurze Hosen....fail) kommt man nicht wirklich gut den Weg neben der Strecke runter. Die Strecke selber ist wirklich nur was für Menschen ohne Angst. Zwar ohne echte Hindernisse wie Wurzeln und Steinfelder, aber dafür aggressiv steil und manchmal nur noch fies ausgewaschen. An unserem ersten Haltepunkt, dem sogenannten "Big Jump" sind die ersten Lizenzherren nur rumgerollt bzw. gerutscht. Mich würde es nicht wundern, wenn sie sich die Hinterradbremse mit nem Kabelbinder festgezurrt hätten.
Der nächste Halt von uns war da schon übler, es hat zwei Fahrer einfach nur abgelegt und den Hang runtergeschmissen. Da is nix mit "aufstehen, weiterfahren" - ne, da wird geschlittert und so gut es geht überlebt! Dort haben wir das erste Mal die Strecke gequert, um zu einer wirlich üblen Steilstrecke zu gelangen (sowohl für uns als auch auf der Strecke). Nahezu Falllinie, gefolgt von einer S-Kurve und einer weiteren Falllinie, diesmal aber mit Wurzeln und Steinchen. Ich weiß leider nicht, welche Startnummer der Teufelskerl hatte, der gegen Ende eine absolut irre Linie fuhr: Falllinie abwärts, den Teil der Kurve fahren, dann abdrücken und IN den zweiten Kurventeil wie in einen Wallride springend ÜBER den verblockten Teil der zweiten Falllinie...einfach nur geil gefahren.
Klausmann hat sich in der verblockten Falllinie abgelegt; kurz gerumpelt, zack, ab ins Auffanggitter. Hinter dem Gitter ging es noch einmal über die Strecke. Da hab ich mich dank Sneaker und Dauernieselregen auf die Fresse gepackt - wenns ganz übel gelaufen wäre, wäre ich die Strecke runtergerutscht ohne Aussicht auf Rettung. Ich konnte mich aber noch fangen und bin schlammig drüben angekommen.
Dort haben wir uns dann postiert und den netten Fahrern dabei zugesehen, wie sie sich den Abhang runtergehauen haben. Einen Österreicher hats im Steilstück das Hinterrad hochgehauen - er ist auf dem einzigen Stein gelandet, der dort war - und ihn einmal über die Strecke den Berg runter getragen. Er ist gegen einen Baum gerollt und hat mit einem Fuß sein Bike aufgefangen. Der Streckenposten brüllt sofort "You ok? You ok??", worauf der Ösi "ja, basst scho!" zurückgrunzte und sich dranmachte, mitsamt Bike irgendwie zurück auf die Strecke zu krabbeln. Weil er aber immer wieder zurückrutschte, fing er irgendwann an, einfach nur noch laut "Huuurrrrrre!" zu brüllen. Nach zwei weiteren Fahrern hat er's aufgegeben und rutschte zum unteren Streckenteil. Dort angelangt flog er einfach nur auf den Arsch, brüllte ein letztes Mal "Du Hurrrr'!!!!" und schoß abwärts - wohlgemerkt OHNE Bike, sondern nur aufm Hintern.
Dann fing es an zu schütten, auf der Strecke entstanden diverse Bachläufe und eine sehr sehr krasse Abkürzung um eine Haarnadelkurve wurde dann garnicht mehr gefahren. Wir selber wurden immer nasser und nasser und überlegten, ob es besser sei, ab- oder aufzusteigen. Wir entschieden uns für "rauf". Im Nachhinein die bessere Entscheidung, wir hatten grade mal 1/3 der Strecke hinter uns gelassen. Der Aufstieg war nur Dreck, Schlamm, Regen und Wasser mit Dreck. Meine Schuhe sind immer noch nicht trocken und meine Beine brennen vor Muskelkater.
Und für so einen Schrott hab ich 18 Franken geblecht! Dafür, dass nur eine verkackte Gondel fuhr, wir von der Bergstation bis zum Start noch knapp 45min laufen durften und wir dank Rückstau für den Heimweg fast 4,5h gebraucht haben....
Immerhin: Patrick, der Dritte im Bunde, ist Koch und hat uns allerhand Interessantes in Sachen Essen erzählt.