Der "Matti is n Öko Spinner" Thread ... beim Verkehr

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matti_in
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Re: Der "Matti is n Öko Spinner" Thread ... beim Verkehr

Beitrag von matti_in » 01.10.2012, 15:28

Aaaaah, ein Vertreter der Stänkerer und späten Besserwisser, der Herr Berichtschreiber von n-tv.
Mit den Punkten die gegen ein Elektroauto sprechen hat er ja recht.
Nur die Konklusion nun auf Wasserstoff zu setzen ist ... nun ... interessant.
Denn auch hier beißt sich besagte Katze wieder in den Schwanz.
Wasserstoff kann man ja nicht einfach per Tagebau fördern, sondern muss vorher erzeugt werden.
Derzeitiger Wasserstoff wird mit Neffen äh mit nichten aus Wasser per Elektrolyse erzeugt, sondern aus Erdöl/Erdgas.
Wobei man hier eh gaaaanz ketzerisch die Frage nach der Erzeugungsart des gelben stromhaltigen Saftes stellen muss, der bei uns aus der Steckdose fließt, was aber meistens irgendwo in der Großhirnrinde hängen bleibt und uns selber nicht bewusst wird.
Also nochmal. Wasserstoff gibbet nicht in der Natur. Also muss er erzeugt werden. Hierzu benötigt man im günstigsten Fall Wasser und Strom, der hoffentlich regenerativ erzeugt wurde, im ungünstigsten Fall nimmt man Erdöl bzw Erdgas und crackt damit in der Raffinerie solange rum bis man unter anderem Wasserstoff erhält.
Derzeit werden übrigens pro Jahr etwa 500 Milliarden Kubikmeter Wasserstoff aus Erdgas erzeugt und nur 15 Milliarden Kubikmeter aus Elektrolyse.
http://www.fvee.de/fileadmin/publikatio ... _03_02.pdf
Dieser Wasserstoff wird derzeit aber so gut wie nicht für Brennstoffzellen erzeugt, sondern zumeist in chemischen Prozessen benötigt. Alles was man in Zukunft an Wasserstoff für die Fortbewegung benötigt, muss on top erzeugt werden, weil Wasserstoff kein Abfallprodukt ist, das man eh übrig hätte.

Nun, welche Art der Wasserstofferzeugung wählen wir denn nun?
Verballern wir Erdgas zu Wasserstoff, den man schlecht lagern kann, weil er selbst durch dickste Stahlmäntel irgendwann hindurch diffundiert, bauen uns aber dennoch schöne Stahlröhren ins Auto um den Wasserstoff dort kurzzulagern, damit wir ihn in einer Brennstoffzelle zu Strom wandeln können, den wir dann in einem Elektromotor für den Vortrieb des KFZ zu nutzen?
Hierbei muss man sich fragen lassen, wofür eigentlich der ganze Aufwand? Nehmt doch gleich Erdgas her, packt es in Tanks, verliert dabei übrigens so gut wie kein Erdgas durch Diffusion bei Standzeiten und verballert es in einem herkömmlichen Hubkolbenmotor. Da fallen ein paar Umwandlungsprozessschritte weg. Ob jetzt die Wirkungsgradkette bei der Brennstoffzelle oder beim Erdgasfahrzeug besser ist, müsste man hierbei aber dennoch mal eruieren.
Oder verballern wir mühsam erzeugten Strom um Wasser zu spalten?
Stünde Desertec nicht kurz vorm Kollaps (eigentlich sind eh nur noch ein paar Restzuckungen von Desertec vernehmbar, die sich zudem noch auf interne Querelen beschränken) würde ich sagen, jaaaaa, nehmt umweltfreundlichen Strom aus der Wüste. Das belastet die Umwelt nicht sonderlich. Da wir aber kein Desertec haben werden wir wohl mit unserem derzeitigen Strommix den Wasserstoff erzeugen.
Bild
Na super! Braunkohle, Steinkohl, Erdgas, Atomkraftwerke und a bisl PV, Wind und Wasserkraft. Ich finde es schon fast ironisch, dass die erneuerbaren Energien in einer Größenordnung stattfinden, die in etwa dem Anteil von Bioethanol im E10 Kraftstoff entsprechen. Na wenn ich da mal keine Parallelen ziehe.
Zudem benötigen wir auch hier Extrakapazitäten in der Stromwirtschaft um den Wasserstoff zu erzeugen.

Also bleiben wir beim altbekannten Gas Guzzler und fahren weiterhin unsere Schrazen mit dem 3 Tonner SUFF in den ökologisch wertvollen Waldorf Kinderhort und schimpfen nebenbei etwas über die horrenden Spritpreis.
Der Sprit ist aber sicher noch immer viel zu billig. Wie ich darauf komme?
Na deshalb:
http://www.welt.de/motor/news/article10 ... nwert.html
138PS hat der neuzugelassene Durchschnitts PKW 2012.
Soso. Beim Diesel im Schnitt sogar 148 PS.
Man stelle sich diese Schizophrenie vor, eine Autogruppe die durchschnittlich 90 PS hat als Kleinwagen zu bezeichnen. Zu meiner Jugendzeit hatten das die ausgewachsenen Familienkutschen. Naja, da stehts ja auch. 1995 war die Durchschnittsleistung unserer geliebten Bleckhüllen noch bei 95PS.
Nochwas zum Thema Jugend. Ich hatte heute schon mal ein Gespräch zu dem Thema. Als ich Kind war (Mitte der 80er) hatten wir 1 Auto. Damit fuhr Papi in die Arbeit. Mami erledigte alles per Fahrrad. Und ich dabei. Einkaufen, Kindergartenweg, Schule, Arzt, Sportplatz. Das Auto sah ich selten. Also sehen schon. Nämlich wenn Papi von der Arbeit nach Hause kam. Dann stellte er es, wie alle anderen Väter der damaligen Zeit auch, in die Garage wo es üblicherweise bis zum nächsten Tag stand. Nix mit "nochmal schnell die Welt retten ääääh dahin und dorthin" und das mehr oder minder sinnloserweise. Nein! Im Auto saß ich (auf der ungesicherten Rückbank) nur, wenn wir mal Verwandtschaft besuchten, am Samstag doch mal einen Großeinkauf machten oder in Urlaub fuhren (einmal im Jahr nach Italien, was eine Weltreise war).
Aber nun ist der Sprit zu teuer und dennoch fahren wir unsere Panzer sinnlos durch die Gegend und jammern über die beschränkte Reichweite von Elektroautos, weil weniger als 800km ja wirklich indiskutabel sind. Also echt jetzt! Das fahren wir doch fast jeden Tag.
Es ist auch niemandem ernsthaft zuzumuten sich n kleines ökologisches Fortbewegungsmittel zu holen (sei es jetzt elektrisch oder als Benziner) das 200km weit kommt, 25 PS hat und maximal 500kg wiegt und sich für die Langstrecke einen Kombi zu leihen oder sharen.
Nein, es muss immer mindestens der Durchschnitts PKW sein. Also 138 PS, 1500kg und logischerweise mindestens 200km/h schnell.
Der Sprit ist noch viiiiieeel zu billig ey! Und leider endlich.
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Beitrag von matti_in » 01.10.2012, 16:33

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Re: Der "Matti is n Öko Spinner" Thread ... beim Verkehr

Beitrag von Phil-Joe » 02.10.2012, 08:55

matti_in hat geschrieben: Zudem benötigen wir auch hier Extrakapazitäten in der Stromwirtschaft um den Wasserstoff zu erzeugen.

Also bleiben wir beim altbekannten Gas Guzzler und fahren weiterhin unsere Schrazen mit dem 3 Tonner SUFF in den ökologisch wertvollen Waldorf Kinderhort und schimpfen nebenbei etwas über die horrenden Spritpreis.
Der Sprit ist aber sicher noch immer viel zu billig. Wie ich darauf komme?
Na deshalb:
http://www.welt.de/motor/news/article10 ... nwert.html
138PS hat der neuzugelassene Durchschnitts PKW 2012.
Soso. Beim Diesel im Schnitt sogar 148 PS.
Man stelle sich diese Schizophrenie vor, eine Autogruppe die durchschnittlich 90 PS hat als Kleinwagen zu bezeichnen. Zu meiner Jugendzeit hatten das die ausgewachsenen Familienkutschen. Naja, da stehts ja auch. 1995 war die Durchschnittsleistung unserer geliebten Bleckhüllen noch bei 95PS.
Nochwas zum Thema Jugend. Ich hatte heute schon mal ein Gespräch zu dem Thema. Als ich Kind war (Mitte der 80er) hatten wir 1 Auto. Damit fuhr Papi in die Arbeit. Mami erledigte alles per Fahrrad. Und ich dabei. Einkaufen, Kindergartenweg, Schule, Arzt, Sportplatz. Das Auto sah ich selten. Also sehen schon. Nämlich wenn Papi von der Arbeit nach Hause kam. Dann stellte er es, wie alle anderen Väter der damaligen Zeit auch, in die Garage wo es üblicherweise bis zum nächsten Tag stand. Nix mit "nochmal schnell die Welt retten ääääh dahin und dorthin" und das mehr oder minder sinnloserweise. Nein! Im Auto saß ich (auf der ungesicherten Rückbank) nur, wenn wir mal Verwandtschaft besuchten, am Samstag doch mal einen Großeinkauf machten oder in Urlaub fuhren (einmal im Jahr nach Italien, was eine Weltreise war).
Aber nun ist der Sprit zu teuer und dennoch fahren wir unsere Panzer sinnlos durch die Gegend und jammern über die beschränkte Reichweite von Elektroautos, weil weniger als 800km ja wirklich indiskutabel sind. Also echt jetzt! Das fahren wir doch fast jeden Tag.
Es ist auch niemandem ernsthaft zuzumuten sich n kleines ökologisches Fortbewegungsmittel zu holen (sei es jetzt elektrisch oder als Benziner) das 200km weit kommt, 25 PS hat und maximal 500kg wiegt und sich für die Langstrecke einen Kombi zu leihen oder sharen.
Nein, es muss immer mindestens der Durchschnitts PKW sein. Also 138 PS, 1500kg und logischerweise mindestens 200km/h schnell.
Der Sprit ist noch viiiiieeel zu billig ey! Und leider endlich.
Problematisch daran ist aber diese "neu erfundene" und anerzogene "Freiheit", die vielen kommuniziert wird. Freilich kann man sich logisch verhalten und dorthin ziehen, wo man arbeitet und dementsprechend auch zu Fuß, per Rad oder ÖPNV die Arbeitsstelle erreicht. Aber wo funktioniert das schon so ohne weiteres? Außerdem ist doch wohnen in der grünen Natur viel schöner! Also was ist die Konsequenz? Wir ziehen auf's Land und genau aus diesem Grund sind wir auf das Auto angewiesen, weil wir ja unseren Arbeitsort erreichen müssen. Im Grunde ist eine solche Einstellung bereits Luxus pur. Ein kleiner Exkurs in die Philsche Familiengeschichte: Im zarten Alter von 16 Jahren wurde die Familie auf volontärer Basis aus Erfurt heraus nach Kranichfeld gezogen (ca. 20km entfernt, ein niedliches kleines Städtchen mit schöner Landscape drumrum). Soweit so schlecht. Meine beiden Eltern (vormals beide selbständig, nun nur noch einer und die Mama wieder angestellt) waren somit auf das Auto angewiesen, da eine Verbindung mit ÖPNV schlicht zu lange dauert und einfach zu schlecht ausgebaut ist - was nebenbei gesagt auch so ein Grund für das Auto ist. Bei uns in Kf fahren die Busse zu Zeiten, die für einen Schichtarbeiter einfach nicht möglich sind. Darüberhinaus dauert es ca. 2 Stunden mit dem Zug nach Erft zu kommen, was mit dem Auto gerade mal 30 Minuten braucht.

Hier tut sich auch ein weiteres Problem auf. Wo siedeln sich Unternehmen an? Natürlich hofft man, Großunternehmen mit vielen Arbeitsplätzen in die Nähe von Städten zu locken, wo auch viel Personal zugänglich ist. Doch letztendlich entstehen die meisten Gewerbegebiete inzwischen derart weit vom Stadtrand entfernt, dass man selbst mit ÖPNV bzw. Auto mind. 30 bis 40 Minuten für gerade mal 15 bis 20 Kilometer braucht. Der Trend wurde erkannt und viele Firmen stellen inzw. von der am nächsten gelegenen größeren Stadt aus Buslinien zur Verfügung, die zu den Schichtwechselzeiten fahren.

Zur Problematik mit der hohen Leistung der Neuwagen kann man feststellen, dass das Problem hausgemacht ist. Heutzutage, wo klassisch traditionelle Saugmotoren per offiziellem Dekret aus dem Programm gestrichen werden und jeder noch so kleine Motor mit Kompressor oder Turbo künstlich aufgeladen wird, wundert es doch nicht, dass die Leistung immer höher wird. Schau dir doch mal die Bude von VW an. 1,4l Hubraum bei 122 bis 140 PS ... durch Turbo. Dieser Downsizing-Trend zieht sich doch durch die Motorenpaletten wie eine Seuche. Mein nächser Motor, so ich weiter Überlandfahrten zur Arbeit bestreite wird ein 2,0l Diesel werden. Das ist Fakt. Außerdem werben die Autohersteller doch mit ihren noch so tollen Verbrauchsreduzierungen bei den Motoren. Inzw. kann man angeblich Motoren mit 200 PS Diesel oder Benziner mit gerade mal 6 Liter Durchschnitt fahren. Außerdem: Finde doch mal ein Auto, was gerade mal knapp 900 kg wiegt und einen klassischen 1,4l Sauger mit 75 bis 80 PS hat. Würde ich für kurze Wege sogar fahren. Aber bis dahin liebe ich meinen 2,0l Benziner Sauger mit ca. 130 PS. Ist einfach ein feines Wägelchen und durch das Gewicht von vergleichsweise wenigen 1250 kg auch im Verbrauch nicht übermäßig nimmt.

Zu den privaten Fahrten: Ja es stimmt, früher fuhr der Papa mit dem Auto zur Arbeit und das war es dann. Aber heute kann sich jeder Hinz und Kunz per spottbilligem Leasing oder einfach eben auf Pump ein tolles Auto leisten und damit rumfahren. Der Staat zahlt zur Not schon irgendwie mit.
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Re: Der "Matti is n Öko Spinner" Thread ... beim Verkehr

Beitrag von matti_in » 02.10.2012, 10:32

Den Daunengeseisten 1.4er TSI mit 125PS von Seat hatte ich ja auch mal in einem Auto.
War ein schnuckliges Motörchen. Der hatte unten rum Kraft ohne Ende. 200Nm bei nem 1.4er ... schon schön.
War auch im Stadtverkehr seeeehr sparsam. Auf der Autobahn dagegen, wenn man also aus dem Downsizing Bereich draußen war, soff der plötzlich ganz schön.
Im Schnitt über ein Jahr brauchte das gute Stück sechseinhalb Liter pro 100km. Ging also. Auf Landstraßen schnuckelte er auch mit 4 Komma dahin.
Ob so ein kleiner Turbo Direkteinspritzer allerdings 300.000km durchhält ...

Mit deinem Finger in die Wunde legen des im Grünen wohnen wollen hast du natürlich vollkommen recht.
Hier bin ich nach einigen Jahren des Pendelns von Ingolstadt nach München (70km einfach) und auch mal ne Zeit nach Regensburg (60km einfach) einfach nur froh, dass ich nun seit 2005 mit dem Rad in die Arbeit fahren kann. Und wie guhl am Samstag feststellte, sogar zu Fuß hingehen kann. Unter 2 km Arbeitsweg ist der wahre Luxus!!
Sollte Audi, EADS und Media Markt / Saturn Zentrale hier mal weggehen, sieht es mit der Gegend aber sowas von düster aus. Bis dahin haben wir hier aber Quadratmeterpreise von an die 600 Euro für Grundstücke in der Stadt und 400 in der Peripherie.
So steht man derzeit halt auch vor der Entscheidung, nah am Arbeitsort zu wohnen und für Wohneigentum scheiße viel Geld hinzulegen, oder nur viel Geld zu zahlen, dafür aber 30km weg zu wohnen und zu pendeln.
Stellt sich die Frage, warum jeder Wohneigentum braucht. Gibt ja schließlich kein Anrecht darauf.
Nur, dass hier halt auch Mieten scheiße teuer sind. So neigt der ein oder andere wieder dazu, statt viel Miete in der Stadt, weniger Miete außerhalb mit hohen Spritkosten zu kombinieren. Gejammert wird bei beiden Entscheidungen. Und wohnen muss man irgendwo. Da kommt man kaum drum rum.
Es sei denn wir wollen mal irgendwann Zustände wie in Peking haben und uns 2qm Schlafstätten mit Käfigabtrennung anmieten.

Also halten wir fest, es gibt viele die üppig Geld haben und es sich leisten können ihr 600qm Grundstück im Grünen zu bebauen und täglich über die hohen Spritpreise schimpfend mit ihrem Lifestyle SUFF 40km in die Arbeitsstelle zu fahren. Es gibt aber auch viele die die Wahl zwischen Pest oder Cholera haben und entweder scheiße viel Miete in der Stadt zahlen müssen oder wenig Miete am Arsch der Welt und dafür mit ihrem 10 Jahre alten Astra viel Strecke machen, betend dass die Kiste nicht die Hufe hochmacht und der Spritgott ihnen noch ein paar Jahre preislich gnädig ist.

Und wieder komme ich zu dem Schluss, dass für die SUFF Fahrer der Sprit immer noch zu billig ist, während man für die anderen einen wirklichen Kleinwagen bräuchte, der bei 500kg und 25PS einen Äquivalentverbrauch von 2 Litern aufweist und keine 10.000 Euro kostet.
Also keine Kohlefaser und kein Alu, sondern einfach ne schöne praktische Zelle aus höherfestem Stahlblechen. Dazu ein 2 Zyl Benziner mit 700ccm und 25 PS.
Bei den Reifen kein scheiß Breitreifen Gedöns sondern einfach 115er Asphalttrennscheiben mit relativ großem Durchmesser. Also 17 zoll oder so. Rollt leichter.
cw-Wert ist das eine wichtige, was aber bei den heutigen Kisten immer vergessen wird, ist der Rest der Widerstandsformel.
Fw = cw * As * rho/2 * v²
v kann man per langsamer fahren gut beeinflussen.
cw wird immer angegeben
rho ... tja mei, Luft ist Luft
aber bei As machen wir derzeit immer das Gegenteil vom sinnvollen. Die Schrankwände haben eine viel größere Stirnfläche.
Die muss aber runter.
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Re: Der "Matti is n Öko Spinner" Thread ... beim Verkehr

Beitrag von helges » 02.10.2012, 13:10

Die Spritkosten werden ja auch nahezu beliebig manipuliert. Erdoelindustrie in Hand mit den Autoherstellern. Das Sprit darf nie zu teuer werden, weil sonst die Autohersteller keine Autos mehr verkaufen, was dazu fuehren wuerde, dass kein Benzin mehr gebraucht wird.

Die Fieberkurve zittert arg, steigt aber scheinbar unaufhaltbar stetig nach oben - aber so, dass es niemand wirklich merkt. Die mit wenig Kohle sind sowieso schon raus, der "Mittelstand" und das obendrueber werden sorgfaeltig bei Laune gehalten - leiderleiderleider schnuert sich das System dann doch nicht selbst den Hals zu. Ich hatte anfangs noch Hoffnung, aber das Wegbrechen der unteren 10.000 reicht nicht die "gut situierten" vom Auto wegzukriegen, die Strassen werden nach wie vor voller und voller, da kann ich soviel Radfahren wie ich will.
Scheisse eigentlich.
*- Vielleicht ist das Licht am Ende des Tunnels doch kein entgegenkommender Zug. (C. Meyer)-*

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Re: Der "Matti is n Öko Spinner" Thread ... beim Verkehr

Beitrag von matti_in » 02.10.2012, 13:34

Manipuliert klingt so nach einem genauen Kochrezept.
Ich glaub eher, das ist so ne Art Selbstläufer. Da wird der Inhalt eines Öltankers aufm Weg nach Europa 50 mal verkauft und verspekuliert.
Klappt ganz gut.
Aber du hast schon recht. Es gibt derzeit viel mehr Autos als vor 20 Jahren und die saufen nicht weniger.

Ich hab mir dabei mal ausgerechnet, dass meine Spritkosten in den letzten 20 Jahren nicht gestiegen sind. Also im Verhältnis gesehen.
Meine erste Bude hatte 100 PS und brauchte 11 Liter Super Saft. Der kostete 1.35DM. Sind 7 Euro und 44 Cent pro 100 km.
Meine heutige Bude braucht 8,2 Liter Diesel bei 265PS (wäre ich beim Seat geblieben, dann wären es nur 6,7 Liter Super gewesen).
Der Liter Diesel kostet grad 1.45 Euro. Sind 11 Euro und 89 Cent pro 100 km.
Benzin kostet grad so 1.65 Euro. Wären beim Seat 11 Euro grad aus gewesen.
Also 50% mehr Spritkosten in 20 Jahren.
In 20 Jahren habe ich aber auch mehr Gehalt bekommt. Oder anders gesagt, nehmen wir die allgemeine Preissteigerung her.
Ergibt bei mir 2,04% p.a.
Das ist wirklich nicht schlimm.
Wer natürlich heute immer noch die gleiche Saufbude wie vor 20 Jahren fährt hat nen ganz anderen Preissteigerungssatz.
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Re: Der "Matti is n Öko Spinner" Thread ... beim Verkehr

Beitrag von guhl » 02.10.2012, 13:35

zum Thema im Grünen wohnen: Genau dies ist durch die Pendlerpauschale fiskalpolitisch gefördert worden.
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Re: Der "Matti is n Öko Spinner" Thread ... beim Verkehr

Beitrag von matti_in » 02.10.2012, 14:44

Warst es nicht du, der letztens auf der Fahrt nach Osternohe beim Anblick eines PV Feldes genau neben der Autobahn sagte "Subventionen sind immer scheiße!"?
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Re: Der "Matti is n Öko Spinner" Thread ... beim Verkehr

Beitrag von guhl » 02.10.2012, 15:50

PV?

Wo ist der Zusammenhang? Subventionen in der praktizierten Form sind scheiße. ja. Siehe Solarbranche. Jahrelang die geschäftsmodelle auf Subventionsempfang ausgerichtet und jetzt gehen sie vor die Hunde.
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Re: Der "Matti is n Öko Spinner" Thread ... beim Verkehr

Beitrag von matti_in » 02.10.2012, 16:41

Und schon hat er PV = Photovoltaik selber erkannt ;)

Du hast ja sowas von recht!!!!
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Re: Der "Matti is n Öko Spinner" Thread ... beim Verkehr

Beitrag von Phil-Joe » 06.10.2012, 12:09

matti_in hat geschrieben: Es gibt aber auch viele die die Wahl zwischen Pest oder Cholera haben und entweder scheiße viel Miete in der Stadt zahlen müssen oder wenig Miete am Arsch der Welt und dafür mit ihrem 10 Jahre alten Astra viel Strecke machen, betend dass die Kiste nicht die Hufe hochmacht und der Spritgott ihnen noch ein paar Jahre preislich gnädig ist.
Sag bloß nix gegen meinen Astra. hat "gerade" mal 12 Jahre auf dem Buckel und schnurrt wie ein Kätzchen. Außerdem hält der Kilometerleistungen aus, von denen man mit dem Mini-Turbo vermutlich nur träumen kann. Aktuell hat er 243.000 km druff. Ich peile ehrlich gesagt die 300.000 schon noch an. Würde mir - vorausgesetzt es fallen keine weiteren Sachen an - auch gut Geld sparen, was mich das Leasing des nächsten mit sicherlicher Sicherheit kosten würde. Es ist jetzt nicht so, dass ich mir den Sprit nicht leisten kann. Dennoch bin ich froh, dass ein Kumpel in meiner Firma angefangen hat und wir jetzt 'ne MFG aufziehen. Spart jedem von schätzungweise 150€ im Monat. Zumindest mir. Ich persönlich würde einen sauber aufgestellten 2 Liter Sauger jederzeit einem runtergegrößten Turbo vorziehen. Die Dinger sind mir einfach nix. Zwar haben wir schon von unten raus Dampf ... aber ich seh' es bei dem 1,2 Tce von Schatzi, dass der Dampf recht schnell auch ausgeht. Wo ich bei 3k u/min noch richtig Zug spüre, hört der Vorwärtsdrang beim 1,2er schon fast auf und stagniert. Von daher würde mein Auto auch nie zu wenig Hubraum haben ... wenn ich mal dran denke, was heutzutage ein hübscher 2,0er Diesel zu verbrauchen im Stande ist. Das mit einer leichteren Karosserie verbunden - die modernen Dinger wiegen ja Unmengen ... schlimm ey - und schon ist mein Auto fertig.
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Re: Der "Matti is n Öko Spinner" Thread ... beim Verkehr

Beitrag von matti_in » 07.10.2012, 13:10

Und jetzt denken wir an deine 2.0 Diesel Dinger, wenn wir den Blick auf nen Spritpreis von 3 Euro die Messeinheit lenken.
Der kommt irgendwann mal
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Re: Der "Matti is n Öko Spinner" Thread ... beim Verkehr

Beitrag von guhl » 07.10.2012, 16:51

2 ltr sauger wirst du nur noch gebraucht bekommen. und wir sollten uns von die individuellen mobilität verabschieden.
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Re: Der "Matti is n Öko Spinner" Thread ... beim Verkehr

Beitrag von Phil-Joe » 08.10.2012, 09:46

Tjoah ... da will ich mich aber nicht verabschieden und so. Da tu' ich mir 'n E-Bike holen tun und dann baller ich mit dem Ding zur Arbeit.
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Beitrag von matti_in » 12.10.2012, 18:18

I like
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Beitrag von Gurkenzäpfchen » 13.10.2012, 10:21

Yeeeeah, guter Plan.

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Beitrag von guhl » 17.10.2012, 18:41

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Re: Der "Matti is n Öko Spinner" Thread ... beim Verkehr

Beitrag von matti_in » 17.10.2012, 22:37

Bleibt die Frage, ob sich genügend Grundmaterial beschaffen lässt um damit auch weitere 500 Mio Chinesen und ebenso viele Inder damit zu motorisieren.
Denn das werden viele von denen wollen.
Wir sind ein schlechtes Vorbild dafür.
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Beitrag von guhl » 18.10.2012, 08:01

richtich, die frage stellt sich. aber der ansatz an sich ist nicht schlecht. aber wär mal interessant, wieviel biomasse für sowas theopraktisch zur verfügung stünde.

einige autohersteller graben jetzt auch wieder die brennstoffzelle aus, weils mit der akku-entwicklung nicht in lichtgeschwindigkeit vorangeht.
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Re: Der "Matti is n Öko Spinner" Thread ... beim Verkehr

Beitrag von Phil-Joe » 18.10.2012, 08:09

Eine solche Anlage gab es in Jena auch schon. Die ist zufällig abgebrannt .... und zufällig fiel es den Ingenieuren/ Erfindern dieser Anlage wohl außerordentlich schwer, wieder Geldgeber aufzutreiben, um die Anlage wiederaufzubauen.
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Re: Der "Matti is n Öko Spinner" Thread ... beim Verkehr

Beitrag von matti_in » 18.10.2012, 08:33

Warum sagst du so oft zufällig?
Was willst du uns unterschwellig unterjubeln?
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Re: Der "Matti is n Öko Spinner" Thread ... beim Verkehr

Beitrag von guhl » 18.10.2012, 08:40

ich glaube, die ist tatsächlich einfach abgebrannt. die wirklichkeit ist banaler als man denkt.

die ölmultis buttern eher millionen in diese forschung als da was zu verpennen.
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Re: Der "Matti is n Öko Spinner" Thread ... beim Verkehr

Beitrag von matti_in » 19.10.2012, 12:56

Gehört ja an sich in den Fun Thread, aber als Energievernichtungsmaschine passts auch gut in den Energie Thread.

Klopapier ohne Blümchen ist wie ein Bett ohne Kuschelkissen

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Re: Der "Matti is n Öko Spinner" Thread ... beim Verkehr

Beitrag von guhl » 19.10.2012, 13:27

ein echter wtf? lol!
Businesskaschper aka "fürn fuffi mach ich alles" (nur wie lange)

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matti_in
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Re: Der "Matti is n Öko Spinner" Thread ... beim Verkehr

Beitrag von matti_in » 21.10.2012, 21:52

Scheisse!
Mein zweites Herz pocht wieder ganz laut und fest!!

http://www.spiegel.de/auto/fahrberichte ... tsBoxPager

Bild

Ein kleiner relativ leichter Sportwagen für grade mal 30 Kilo Steine.
Das mag der Matti
Klopapier ohne Blümchen ist wie ein Bett ohne Kuschelkissen

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