[Review] Busch & Müller IXON

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_Micha_
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[Review] Busch & Müller IXON

Beitrag von _Micha_ » 22.01.2008, 22:44

Auf der Suche nach einer Stadtleuchte habe ich mir das Modell "IXON" von Busch & Müller zugelegt. Habe nun die ersten 2 Stunden hinter mir und möchte die ersten Eindrücke schildern...

Bild
Bild von www.testberichte.de

In der Hand
Das recht klobige Teil kann zum Glück tagsüber in der Tasche verschwinden. Sieht nicht sonderlich schön aus, Verarbeitungsqualität geht so.

Elektronik
Die Lampe besitzt 2 Intensitätsstufen. Davon ein sogenannter "City Eco Modus" der den 4 NiMH-Akkus (je 2100mAh) angeblich zwischen 12 und 14 Stunden der Leuchtkraft einiger Adventskranzkerzen entlockt, sowie den Mörderpowerlichtmodus, der die Akkus in 6 Stunden auslutscht. Ladegerät war im Lieferumfang enthalten, genauso wie die Akkus.

Am Lenker
Warum hat eine mehrstufige Lampe keinen Satellitenschalter, den man neben dem Schalthebel (bzw. anstelle von diesem) platzieren kann? Der relativ unhandliche und durch dicke Gummikappe schwergängige Schalter an der Oberseite macht die Bedienung nicht sonderlich schön. Man muss die ganze Lampe umfassen und dann mit dem Daumen den Schalter reinpressen.

Lichteindruck Eco-Modus
Dieser Modus bietet zwar aus Pilotensicht kaum nennenswerte Leuchtkraft, allerdings möchte man aus Sicht anderer Verkehrsteilnehmer nicht in Richtung der Lampe schauen. Die Lampe sorgt tatsächlich fürs Gesehenwerden und die städtische Vollbeleuchtung gleicht den Intensitätsmangel aus. Gehts nachts in den Stadtpark und passen sich die Augen der Dunkelheit an, reicht es auf erdigen Wegen durchaus, um seinen Weg zu finden. Andere Nachtschwärmer sieht man erst relativ spät, man sollte die Leuchte ruhig etwas höher einstellen. Der Lichtfleck auf dem Boden ist trapezförmig, das Streulicht ist relativ gering, d.h. man nimmt rein von der Ausleuchtung wirklich im wesentlichen nur das Trapez auf dem Boden wahr.

Lichteindruck Power-Modus
Schaltet man die Lampe in den Powermodus, verstärkt sich die Leuchtkraft auf gefühlsmäßig den 1,5 bis 2fachen Wert des Eco-Modus. In der Stadt braucht man den nicht, da wie gesagt eine Positionslampe dort völlig ausreicht; zudem blendet die Lampe dann extrem. Auf einem Feld- oder Stadtparkweg richtet man die Lampe etwas weiter nach vorne (aber nicht in Augenhöhe feindlicher Fußgänger zielen) und man kann den Weg über eine längere Distanz einsehen. Streulicht gibts weiterhin wenig und direkt vor dem Vorderrad ist man relativ blind - was im nichtschweren Gelände verschmerzbar ist.

Vorläufiges Fazit
Als Stadtlampe empfehlenswert: lange Akkulebenszeit und man wird das Stechen im Auge anderer Verkehrsteilnehmer - auch, wenn der reine Lichtkegel am Boden verschwindend schwach ist.

Für's Gelände: für leichtes Gelände ausreichend bis befriedigend. Brauchbare Ersatzlampe, wenn die Lupine ihren Dienst quittiert. Man kann auf leichte Wege ausweichen und findet sicher nach Hause.
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Beitrag von _Micha_ » 30.01.2008, 19:58

Ergänzendes:

Im Gelände ist die Leuchte völlig überfordert, das beginnt schon bei glatten Trampelpfaden mit eingestreuten Spurrillen. Am Vorderrad ist man quasi blind, man wundert sich immer, was denn gerade von der Federgabel geschluckt wird, da man ja nicht viel sieht. Der beleuchtete Fleck ist nur Sekundenbruchteile lang hell und für Wahrnehmung zu schnell vorbei geflogen.

Die Eco-Leuchteinstellung liefert zwar insgesamt einen schwächer ausgeleuchteten Bereich, allerdings bietet der für mein Empfinden einen besseren Kontrast. Man sieht vorher eher, was eine Sekunde später am Lenker rüttelt. Die starke Einstellung bündelt zu sehr und leuchtet Spurrillen eher weg.

Auf der positiven Seite immernoch: man muss sich nicht um die verbleibende Leuchtzeit sorgen. Bis jetzt hat die Lampe etwa 6 Stunden Dunkelheit hinter sich und funzelt immernoch vor sich her.
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Mr.C
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Beitrag von Mr.C » 28.05.2008, 10:33

Um dieses Thema hier mal um einen neueres Modell zu ergänzen:
Hab mir grad die Ixon IQ Speed zugelegt.

Preis iss ganz happig (149,-), aber es gibt auch was dafür.
Die Neuerungen gegenüber der alten Ixon: Die LED ist jetzt nicht mehr zentral von vorne gut sichtbar in den Reflektor eingebaut, sondern sitzt auf der Oberseite des Reflektors und strahlt mehr oder weniger direkt senkrecht nach unten. Dementsprechend ist der gesamte Reflektor jetzt nicht mehr kegel- sondern trapezförmig.

Die Ausleuchtung ist ziemlich gut, die Lampe erzeugt einen Strassenverkehrstauglichen nach oben scharf abgegrenzten und recht breiten Lichtkegel. Nachteilig hier: Man hätte dem Lichtlein ruhig etwas mehr spilllight nach unten spendieren können, auch bei dieser Lampe ist man quasi blind vor dem Vorderrad (ich vermute jedoch, dass sowas nicht so ohne weiteres über EINEN Reflektor machbar ist und den Preis mächtig nach oben gezogen hätte...), und der beleuchtete Bereich hätte meiner Ansicht nach gerne etwas breiter ausfallen dürfen.
Auch hier gibt es zwei Modi, den ECO- und den Powermodus. die Akkustandzeiten sind gegenüber dem Vorgänger erheblich erweitert worden, so etwa 50h im Eco- und 10h im Powermodus (Herstellerangabe!).
Der Ecomodus ist meiner Ansicht nach nur bedingt und ausschlieslich für den HELL! erleuchteteten Innenstadtbereich geeignet, denn man sieht wirklich nicht viel, ist mehr zum Gesehenwerden. Also: eigentlich immer Powermodus, und der kommt schon nicht schlecht.

Vergleiche, auch in der Helligkeit, mit meiner Selbstbaulampe verbieten sich schon bauartbedingt. Mein umgebaute Mirage EVO ist sicherlich um einiges heller, jedoch produziert sie auch kein so homogen ausgeleuchtetes Areal, sondern einen 6°-Spot in allen Richtungen mit einem (wahrhaftig!) gigantischen Spilllight-Kreis drumherum. Das ist zwar für den Wald oder unbeleuchtete Strecken ganz toll, ist aber wie Fernlicht im Auto: Blendet wie Sau!
Und so verwende ich die beiden Lampen jetzt auch: Die Ixon ist immer dabei, mein Stadtlicht sozusagen, die Mirage hab ich bei Nachttouren mit und sie dient mir dann als Fernlicht, bei Gegenverkehr wird sie abgeschaltet.

Nochmal zur Lampe selbst: der Korpus ist schön klein gehalten, geradezu genial finde ich die Kühllösung der LED über den Reflektor! Sie funktioniert nämlich einwandfrei, ohne irgendwelche Wärmeableitung nach aussen, der Korpus selbst ist aus reinem Kunststoff! So 'ne Art Thermoplast, denke ich, wie bei meiner Mirage.
Die Lampe ist abnehmbar, es wird keine dauerhafte Halterung am Lenker montiert (anders als bei den größeren Modellen Ixon und Ixon IQ), der Akkupack ist schön kompakt und mittels eines breiten Klettbandes schnell am Rahmen oder am Vorbau befestigt. Das Verbindungskabel ist für all dies ausreichend lang, allerdings ohne dabei nennenswert zu stören, wenn die Distanz mal kleiner bleibt, denn es ist als Spiralkabel ausgeführt.
Zur Bruchfestigkeit des Kabels kann ich noch nichts sagen, aber ich glaube, DASS ist auch eher ein Sigma-typisches Problem, jedenfalls hab ich bei Busch&Müller-Lampen noch nirgends von Problemen mit dem Kabel gehört.

Bisher bin ich jedenfalls sehr zufrieden mit dem Ding. Es handelt sich hierbei sogar in der Tat um die erste und bisher einzige (!) käuflich zum erschwinglichen Preis erhältlichen Lampe, von der ich solches sagen kann!
Alles andere am Markt ist entweder entschieden zu teuer (für derart viel Geld bau ich's mir lieber selbst!) oder nicht hell genug oder ganz einfach (wie alle LED-Lampen von Sigma!) nicht strassenverkehrstauglich.

Die Lampe kommt übrigens mit Akku, Kabel und Stirn- bzw. Helmband.

Edith sacht: Am coolsten kommen beide Lampen gleichzeitig: Dann hast Du 'n irre langen, extrem gut ausgeleuchteten Lichtbereich und die Mirage liefert genug Spilllight, um sowohl den Bereich unmittelbar vor dem Rad als auch in Kopfhöhe (Äste!) noch gut sichtbar auszuleuchten.
Mal sehen, entweder bau ich die Sigma nochmal zur reinen Helmlampe um oder ich bau mir mal 'ne ganz Neue. So als Projekt für den kommenden Winter...
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All that is necessary for the triumph of evil is that good men do nothing.
Edmund Burke

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