Tretlagerschraube fest, was tun?

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helges
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Tretlagerschraube fest, was tun?

Beitrag von helges » 20.08.2008, 14:43

Tag auch,

wollte mal eben das ausgetretene Tretlager meines Stadtrades durch ein Patronenlager ersetzen. Neues Lager ist da, Schraube auf der linken Seite geht locker raus, Kurbel war auch kein Thema.

Nun ja, auf der Antriebsseite ist ja diese 36er Schraube, und die bewegt sich NICHT! Keinen Millimeter. Schluessel ist mittlerweile auch kaputt.

Was tun? Jetzt komm mir mal aber niemand mit TATP oder so Vorschlaegen, ich brauch den Rahmen noch.

Was machen die Profis in einem solchen Fall?

Gruss Helge

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_Micha_
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Beitrag von _Micha_ » 20.08.2008, 14:54

WD40 schon probiert? Immer schön dick dransprühen, über Nacht einwirken lassen und am nächsten Tag mal mit nen Hammer oben auf die Schraube klatschen (nicht hart zuschlagen). Prozedur notfalls wiederholen (also einweichen etc.).
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Beitrag von robertsmith » 20.08.2008, 15:21

In meinem Berufsleben als Fahrradmechaniker stand ich oft genug vor solchen Problemen, und habe in >12 Jahren nur ein Tretlager nicht rausbekommen.

Aus deiner Beschreibung schliesse ich, dass es sich um ein recht altes Konus-Innenlager handelt, meist mit Stahllagerschalen (das, was du als 36er Schraube bezeichnest). Diese Dinger rosten gerne mal fest.
WD40 über Nacht kann helfen. Wenn nicht, hilft meist ein Schweissgerät:
Die Innenlagerwelle reinstecken und ringsum mit einer dicken Naht an der Lagerschale festschweißen. Abkühlen lassen, dann mit 14er-Schlüssel, Engländer oder Franzosen und laaangem Hebel losdrehen.
Achtung: rechte Lagerschale hat ein Linksgewinde, also "nach vorne" losdrehen. Meist reicht bereits dies "Hitzebehandlung" aus, den Rost zu lösen, der Lack am Rahmen nimmt dabei üblicherweise keinen Schaden, wenns ordentlich gemacht wird.

Wenn kein Schweissgerät zur Hand, kanns auch helfen, das Tretlagergehäuse mit einem Gasbrenner ordentlich zu erhitzen. Sobald der Lack anfängt, zu verbrutzeln, ists genug. Dann wieder mit 36er Schlüssel, Hammer, Gebet, und viel Schweiß weitermachen...
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Beitrag von helges » 20.08.2008, 21:18

@micha: WD40 ist drauf, mal ueber Nacht wirken lassen.
robertsmith hat geschrieben:In meinem Berufsleben als Fahrradmechaniker stand ich oft genug vor solchen Problemen, und habe in >12 Jahren nur ein Tretlager nicht rausbekommen.
Der Rest den ich weggeschnitten habe werde ich morgen in dieser Reihenfolge abarbeiten, nur dieses eine Tretlager welches Du nicht (!) rausbekommen hast wuerde mich interessieren :)
Aus deiner Beschreibung schliesse ich, dass es sich um ein recht altes Konus-Innenlager handelt, meist mit Stahllagerschalen (das, was du als 36er Schraube bezeichnest).


Ja, 1989 rum duerfte das gewesen sein. Shimano steht drauf und der 36er-Schluessel ist seit heute am Arsch.

Danke fuer die Tips, werde morgen mal das Schweissgeraert aktivieren.

Gruss Helge

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Beitrag von matti_in » 20.08.2008, 21:26

Wer an Mogs rumbasteln kann, bekommt auch Bikes klein ...

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Beitrag von helges » 20.08.2008, 21:42

matti_in hat geschrieben:Wer an Mogs rumbasteln kann, bekommt auch Bikes klein ...
Also zuversicht!
An meinem Mog hab ich noch nie (!) eine Schraube abgerissen oder rundgedreht. Da ist alles recht heftig ueberdimensioniert und da ist Gewalt ein legitimes Mittel um Teile auseinanderzubauen.

Beispiel: Um den Motor auszubauen muss man die Kabine abnehmen und die bekommt man nur runter, wenn man an der Kabine etwas abflext. Kein Problem, kann man ja spaeter wieder anschweissen.
Fuer jemanden, der einen Mog auf Zustand 1 restauriert ein Alptraum, fuer uns kein Thema :)

Nur am Fahradrahmen flexen und schweissen? Ich weiss nicht so recht. Hab sowieso schon Angst, dass ich das Ding nicht rausbekomme und der Rahmen somit hin ist.

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Beitrag von matti_in » 20.08.2008, 21:46

Nun, soweit wie Rohrbert musste ich zwar bei meinen Bikes noch nicht gehen (liegt vielleicht daran, dass ich die mindestens alle 2 Jahre komplett zerlege), aber das Zeuch kann einen schon fuchsen.
Und wenn man dann sieht, wie unter dem 1m Hebelarm der Rahmen flext ... da wird einem schon bange. Aber die Dinger können schon was ab.
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Beitrag von _Micha_ » 20.08.2008, 21:51

matti_in hat geschrieben:Und wenn man dann sieht, wie unter dem 1m Hebelarm der Rahmen flext ... da wird einem schon bange. Aber die Dinger können schon was ab.
Jopp. Da denkt man nur noch "Scheisse, das wars, jetzt bricht er"
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Beitrag von matti_in » 20.08.2008, 21:53

Und er machts doch mit.
Halten mehr aus als man denkt, die Dinger ...
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Beitrag von robertsmith » 20.08.2008, 21:53

...nur dieses eine Tretlager welches Du nicht (!) rausbekommen hast wuerde mich interessieren :)
War ein solches besagtes Stahltretlager in einem Stahlrahmen, leider schon eins mit der Materie. Selbst der Trick mit dem Schweißen und 1 Meter langem Hebel brachte leider keinen Erfolg. Resultat: Rad ab in die ewigen Jagdgründe, Kunde hat n neues gekauft :D
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Beitrag von helges » 21.08.2008, 18:54

Konkret Lager raus!

Eine Nacht WD-40-Dusche, Maschinenschraubstock vom Fraesmonster (5 Tonnen Druck auf den Backen), Mutter oder was das ist eingespannt und den Rahmen als Hebel, viel (!) Kraft und auf war das Lager.

Pft, Kleinigkeit :)

Danke fuer die Tips ("Tipps" sieht scheisse aus!).

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Beitrag von _Micha_ » 21.08.2008, 19:00

Ohne Hammer ist das ja wohl nur ein halber Erfolg. Wer keinen Hammer braucht, repariert nicht richtig!
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Beitrag von robertsmith » 25.08.2008, 15:49

"Wenn mal was nicht geht, wende keine Gewalt an!
Verwende einfach den nächst größeren Hammer."
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